Donnerstag, 6. Oktober 2011 …Einen wunderschönen Nachmittag…
webmaster 23. Oktober 2011
…
verbrachte ich mit Serapia vorgestern. Ich holte sie vom Kindergarten ab und dann gingen wir „shoppen“ – eben tansanisch „Shoppen“. Serapia suchte sich einen pinken Rucksack aus (ohne meinen Einfluss bei der Farbwahl lach), drei schöner Kleider in rosa, orange und blau und noch ein paar rosa Schuhe… Danach gingen wir noch ins Salma Cone zum Eis-Essen und dann nach Hause zum Spielen… Es war so ein richtiger schöner erfreulicher positiver Nachmittag…
Etwas weniger positiv ging es gestern zu. Schon morgens fuhren wir mit der 1. Kamanga-Ferry über den See Richtung Sengerema und ab in den Busch von Usinza. Wettertechnisch hatten wir super viel Glück, kein Regen – dafür gewittert es grad aktuell aus Eimern – und die Straßen waren gut passierbar.
Als wir die Schule erreichten, waren Gwaabo und Salome nicht da und der Headmaster sah uns an und meinte nur, dass die Mädchen kürzlich geheiratet hätten… aha?
So nahmen wir Rose, ein Nachbarkind mit, die uns den Weg zu der Hütte des Onkels zeigte. Auch die kleine Rose bestätigte auf der Fahrt, dass Gwaabo und Salome geheiratet hätten…
Als wir bei der Hütte des Onkels ankamen, wurden sie überaus freundlichst begrüßt und bei der Frage nach meinen zwei Kindern meinte der Onkel, sie seien auf Besuch bei Verwandten. Ahh – bei Verwandten! Ich sagte dann: Gut, dann können wir ja zu den Verwandten fahren und sie dort antreffen… Nein das ginge nicht, sie seien zu weit weg! Interessant – ich meinte dann, dass ich gerne die Mädchen sprechen würde, wie es mit der Schule weitergeht! Dann kam eine Oma, die mir zur Antwort gab, dass die Mädchen die Schule nicht weitermachen können, weil die Examens-Ergebnisse zu schlecht waren… nun war klar: Wir wurden mal mächtigst verschaukelt! Die nationalen Examen der 7.Klassen wurden erst letzte Woche geschrieben und die Ergebnisse sind noch gar nicht draußen…
So machten wir uns wieder auf den Rückweg, brachten Rose zurück in ihre Schule und befragten Rose im Auto nach dieser Hochzeit. Und wie es so ist: Kinder sprechen doch immer die Wahrheit! Rose erzählte uns von der Hochzeit der beiden Mädchen und dass die Männer nächste Woche kommen, um den Brautpreis in Form von Kühen an die Familie bezahlen. Gwaabo ist 16 und Salome 15 und wie mir Msafiri und auch noch ein anderer Jurist bestätigten, ist es tatsächlich legal, dass Mädchen hier ab dem 15. Lebensjahr verheiratet werden dürfen. Dies sind dann jedoch nur „traditionelle“ Hochzeiten und keine kirchlichen, aber der Staat räumt ihnen das ein. Und wie es scheint, sind der Familie ein paar Kühe wichtiger, als eine gute Bildung und eine bessere Zukunft für die Mädchen – ein wenig enttäuschend, aber wahr!
Liebe Grüße
Steffie
webmaster 23. Oktober 2011
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verbrachte ich mit Serapia vorgestern. Ich holte sie vom Kindergarten ab und dann gingen wir „shoppen“ – eben tansanisch „Shoppen“. Serapia suchte sich einen pinken Rucksack aus (ohne meinen Einfluss bei der Farbwahl lach), drei schöner Kleider in rosa, orange und blau und noch ein paar rosa Schuhe… Danach gingen wir noch ins Salma Cone zum Eis-Essen und dann nach Hause zum Spielen… Es war so ein richtiger schöner erfreulicher positiver Nachmittag…
Etwas weniger positiv ging es gestern zu. Schon morgens fuhren wir mit der 1. Kamanga-Ferry über den See Richtung Sengerema und ab in den Busch von Usinza. Wettertechnisch hatten wir super viel Glück, kein Regen – dafür gewittert es grad aktuell aus Eimern – und die Straßen waren gut passierbar.
Als wir die Schule erreichten, waren Gwaabo und Salome nicht da und der Headmaster sah uns an und meinte nur, dass die Mädchen kürzlich geheiratet hätten… aha?
So nahmen wir Rose, ein Nachbarkind mit, die uns den Weg zu der Hütte des Onkels zeigte. Auch die kleine Rose bestätigte auf der Fahrt, dass Gwaabo und Salome geheiratet hätten…
Als wir bei der Hütte des Onkels ankamen, wurden sie überaus freundlichst begrüßt und bei der Frage nach meinen zwei Kindern meinte der Onkel, sie seien auf Besuch bei Verwandten. Ahh – bei Verwandten! Ich sagte dann: Gut, dann können wir ja zu den Verwandten fahren und sie dort antreffen… Nein das ginge nicht, sie seien zu weit weg! Interessant – ich meinte dann, dass ich gerne die Mädchen sprechen würde, wie es mit der Schule weitergeht! Dann kam eine Oma, die mir zur Antwort gab, dass die Mädchen die Schule nicht weitermachen können, weil die Examens-Ergebnisse zu schlecht waren… nun war klar: Wir wurden mal mächtigst verschaukelt! Die nationalen Examen der 7.Klassen wurden erst letzte Woche geschrieben und die Ergebnisse sind noch gar nicht draußen…
So machten wir uns wieder auf den Rückweg, brachten Rose zurück in ihre Schule und befragten Rose im Auto nach dieser Hochzeit. Und wie es so ist: Kinder sprechen doch immer die Wahrheit! Rose erzählte uns von der Hochzeit der beiden Mädchen und dass die Männer nächste Woche kommen, um den Brautpreis in Form von Kühen an die Familie bezahlen. Gwaabo ist 16 und Salome 15 und wie mir Msafiri und auch noch ein anderer Jurist bestätigten, ist es tatsächlich legal, dass Mädchen hier ab dem 15. Lebensjahr verheiratet werden dürfen. Dies sind dann jedoch nur „traditionelle“ Hochzeiten und keine kirchlichen, aber der Staat räumt ihnen das ein. Und wie es scheint, sind der Familie ein paar Kühe wichtiger, als eine gute Bildung und eine bessere Zukunft für die Mädchen – ein wenig enttäuschend, aber wahr!
Liebe Grüße
Steffie