Sonntag, der 13. September 2009

14. September 2009

Das ständige Auf und Ab mit dem Wasser und Strom ist inzwischen wirklich für alle etwas nervig.

Diese Woche hatte ich auch ein langes Gespräch mit dem Lord Mayor Mr. Bihondo u.a. wegen der

Wasserversorgung. Es erleichtert nur ein klein wenig, dass auch er kein Wasser hat, allerdings von der

lokalen Firebrigade mit Wasser versorgt wird und mir grosszügig anbot, dass ich ja bei ihm wohnen könnte. Vielleicht sollte ich wirklich mal meine Sachen packen…

Leider geht es mal wieder zurück auf ein schlaues Programm einer chinesischen NGO, die hier eine zentrale Wasserpumpe installiert hat, die auch bei Stromausfall über einen Generator funktionieren soll. Ansich ja eine gute Sache, nur der kleine Hacken an der Sache: Die Chinesen haben den Generator nicht ausgehändigt! Ja und so sitzen wir wieder einmal auf unserem Berg, die Tanesco stellt uns ständig den Strom ab, diese Woche waren es drei komplette Tage und zwei ganze Abende und während der Zeit kann die Pumpe natürlich kein Wasser pumpen und die ganzen Areas sind stockfinster – es lebe die Kriminalität!

Unten am See plant nun eine weitere chinesische NGO eine Shopping Mall und in der Stadt entsteht gerade wieder ein riesiges Hotel, ähnlich einem Skyscraper. Letztendlich wird hier gebaut und gebaut, aber es hängt an den elementaren Dingen wie Wasser und Strom.

Diese Woche hatten die Standard VII Schüler/innen ihr Primary-Examen und die Form IV das Secondary-Exam und Freitag war die Graduation. Dank des ausgeprägten Organisationstalentes vieler

Lehrer hier, durften Sr. Denise und ich – trotz mehrmaligen Erinnerns- bis Donnerstag abend alle Reports und Leaving Certificates laminieren, nachdem die Headmistress beim 1.Durchgang auf alle das falsche Datum geschrieben hat und vergessen hatte, die richtigen Certificate beim Regional Education Officer absegnen zu lassen. Aber wie meistens oder immer hier, klappt dann in letzter Minute doch alles irgendwie!


Gestern waren wir alle auf der Hochzeit von Edwin unserem Accountant eingeladen und es war mal eine richtig nette Hochzeit. Mittags 2,5 Stunden eine etwas lange Messe in der Nyakahoja-Kirche und abends dann die Feier im New-Mwanza-Hotel. Es waren (nur) 300 Leute da und von daher nicht so ein riesen Auflauf, wie bei der letzten. Alles war wunderschön geschmück mit ganz vielen Lichterketten und Springbrunnen etc. – man würde es wohl bei uns als „kitschig“ bezeichnen, aber die Tansanier lieben das! Edwins persönlicher Wunsch war, dass ich ihm „Power of Love“ von Jennifer Rush singe, also wurde ich von dem „Master of Ceremony“ nach der grossartigen Champagner-Aktion (jeder muss mit dem Brautpaar anstossen und auch das dauert!) mit meiner Gitarre auf die Bühne tappen und mein Liechen trällern. Der MC fand das ganz toll und hielt mir gleich zwei Mikrophone unter die Nase, meinte dann, er müsste beim Chorus die zweite Stimme mitsingen – hat er aber richtig gut gemacht und wir hatten schon währenddessen Standing Ovations und ein riesen Gegröhle… ja, aber es war echt lustig und als besondere

Aufmerksamkeit musste ich am Ende als es zur „Dancing“ Runde kam, mit fast jedem tanzen…


Dafür hatten wir heute einen ruhigen Sonntag, mit Strom dafür wieder ohne Wasser! Allen einen wunderschönen Abend und eine gute Woche und nach wie vor sehr trockene und staubige Grüsse aus Mwanza.

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