Sonntag, den 14. Februar 2010 … und schon Malaria
webmaster 14. Februar 2010
Nun ist gerade die 1.Woche vorbei und ich durfte 2 Tage davon im Hindu-Hospital verbringen!
Alles begann am Donnerstag, als ich nachts aufwachte und mir super schlecht war. Dies ging dann bis zum Morgen und ich bekam leichtes Fieber und fragte Sr. Rose, ob sie mich ins Krankenhaus bringen koennte. Mit dem Kopf in der Tuete wurde ich dort von dem Arzt schon freundlichst empfangen, der sofort meine: Malaria! Ne, das kann nicht sein – ich erzaehlte ihm, dass ich erst vor 4 Tagen aus Deutschland kam. Ja, dann hab ich die eben aus Deutschland mitgebracht, war seine Antwort. Ich versuchte ihm klar zu machen, dass es in Deutschland keine Malaria-Fliegen gibt und wenn, dann waere sogar da die letzte bei –10 Grad eingegangen. Anyway- ich hielt dann besser meinen Mund und dachte, gut, soll er doch mal machen und ich musste ins Labor zu einer netten Inderin tappen, die dann tonnenweise Blut abnahm. Daraufhin wurde ich in mein VIP-Room gefuehrt, in dem ich mich nun fuer 2 Tage niederlassen durfte! Schoen war, dass Magdalena die ganze Zeit dabei war. Sie ist eine Schuelerin, deren Schoolfees ueber viele Jahre gezahlt wurde, da ihr Vater vor 10 Jahren im Busch von Bukoba an der Grenze nach Uganda ermordet wurde. Ich kenne sie schon seit vielen Jahren und sie hat nun die Form IV der Secondary-School beendet und hilft nun hier im Center mit, bis sie die Ergebnisse hat. Sie wich die komplette Zeit keinen Zentimeter von meiner Seite und war ehrlich richtig herzig.
Nach kurzer Zeit bekam ich die erste Infusion von Sr. Haika gelegt, eine total liebe Schwester und sofort kam auch Sr. Helen angerannt, die ich noch von meinem letzten Krankenhausaufenthalt kenne! Ach schoen, wie heimisch! Es dauerte nicht lange, als ein kleiner hagerer indischer Arzt mit einer grossen rosa Brille auf der Nase in mein Zimmer kam und mir mit seinem indischen Slang sagte: You have ten rings of Malaria! – Aha, na dann – also 10 Malaria-Parasiten sind schon nicht schlecht, bei einer durchschnittlichen Malaria hat man 4-7 Ringe im Blut. Auch wenn ich nicht so ganz ueberzeugt von dieser Diagnose war, hoffe ich mal, dass er weiss was er tut und ich bekam 14 Stunden lang Malaria-Infusionen. Wenn ich ehrlich bin, ging es mir nach wenigen Stunden schon sehr viel besser, das Fieber ging super schnell runter und die Uebelkeit war weg, so dass ich mittags schon die ersten Besucher empfangen konnte. Es dauerte natuerlich nicht lange, da war der komplette Montessori-Center ueber meine Krankheit informiert und es kamen ewig Leute, um alle „Pole sana“ zu sagen und brachten leckeres Essen wie Fisch und Reis etc. mit – Mahlzeit! Ich zog am ersten Tag dann doch dem ganzen Bananen und Brot vor, waehrend sich meine Besucher am „Buffet“ verkoestigten, auch die Schwestern und der Arzt in der Nachtschicht hielt sich fuer Stunden in meinem Zimmer auf. Magdalena blieb natuerlich ueber Nacht und zum Glueck stand noch ein zweites Bett in meinem VIP-Room, auf dem sich saemtliche Gaeste froehlich ausbreiteten. Zwischenzeitlich wurde das Bett zu einem Saloon umfunktioniert und die Damen bearbeiteten ihre Haare und flochten sich neue Zoepfe. Erfreulicherweise stoerte sich niemand daran, dass ich zwischenzeitlich schlief, um meine angebliche Malaria auszukurieren! Am naechsten Tag ging es schon so viel besser, dass ich den Fisch vom Vorabend zum Fruehstueck ass und das Gefuehl hatte, dass die Malaria-Medikamente wirklich helfen. Gestern abend bekam ich dann die letzte Injection, das war um 19h, als es gerade dunkel wurde. Sr. Haika hatte Nachtdienst und musste meinen Cocktail zusammenmischen, als ploetzlich der Strom weg war. Nun stand sie da mit ihrem Tablett und zig kleinen Flaeschchen, aber sie machte ihren Job sehr souveraen und ich bekam meine Abschluss-Spritze und durfte dann nach Hause. Uebrigens wurde ich in keinem Krankenhaus bisher so herzig verabschiedet wie hier, es standen saemtliche Bedienstete draussen vor der Tuere, sogar Daniel, der Accountant, und ich wurde von allen umarmt und bekam links und recht ein Kuesschen! Mit Sr. Rose und Magdalena fuhr ich dann nach Hause, wo ich von allen Montessoris in Empfang genommen wurde.
Nun werde ich mich die naechsten Tage noch ein wenig ausruhen, denke aber dass ich bald wieder richtig fit bin. Mein Bedarf an Malaria ist dann zumindest von meiner Seite aus fuer das Jahr 2010 gedeckt- auch wenn ich es immer noch nicht glauben kann, ausgerechnet ich, die immer Prophylaxe nimmt, unter dem Netz schlaeft und sich ewig mit Mueckensprays bearbeitet… na ja gut!
Oh ja – ich wuensche natuerlich HAPPY VALENTINE!
Liebe Gruesse
Steffie
webmaster 14. Februar 2010
Nun ist gerade die 1.Woche vorbei und ich durfte 2 Tage davon im Hindu-Hospital verbringen!
Alles begann am Donnerstag, als ich nachts aufwachte und mir super schlecht war. Dies ging dann bis zum Morgen und ich bekam leichtes Fieber und fragte Sr. Rose, ob sie mich ins Krankenhaus bringen koennte. Mit dem Kopf in der Tuete wurde ich dort von dem Arzt schon freundlichst empfangen, der sofort meine: Malaria! Ne, das kann nicht sein – ich erzaehlte ihm, dass ich erst vor 4 Tagen aus Deutschland kam. Ja, dann hab ich die eben aus Deutschland mitgebracht, war seine Antwort. Ich versuchte ihm klar zu machen, dass es in Deutschland keine Malaria-Fliegen gibt und wenn, dann waere sogar da die letzte bei –10 Grad eingegangen. Anyway- ich hielt dann besser meinen Mund und dachte, gut, soll er doch mal machen und ich musste ins Labor zu einer netten Inderin tappen, die dann tonnenweise Blut abnahm. Daraufhin wurde ich in mein VIP-Room gefuehrt, in dem ich mich nun fuer 2 Tage niederlassen durfte! Schoen war, dass Magdalena die ganze Zeit dabei war. Sie ist eine Schuelerin, deren Schoolfees ueber viele Jahre gezahlt wurde, da ihr Vater vor 10 Jahren im Busch von Bukoba an der Grenze nach Uganda ermordet wurde. Ich kenne sie schon seit vielen Jahren und sie hat nun die Form IV der Secondary-School beendet und hilft nun hier im Center mit, bis sie die Ergebnisse hat. Sie wich die komplette Zeit keinen Zentimeter von meiner Seite und war ehrlich richtig herzig.
Nach kurzer Zeit bekam ich die erste Infusion von Sr. Haika gelegt, eine total liebe Schwester und sofort kam auch Sr. Helen angerannt, die ich noch von meinem letzten Krankenhausaufenthalt kenne! Ach schoen, wie heimisch! Es dauerte nicht lange, als ein kleiner hagerer indischer Arzt mit einer grossen rosa Brille auf der Nase in mein Zimmer kam und mir mit seinem indischen Slang sagte: You have ten rings of Malaria! – Aha, na dann – also 10 Malaria-Parasiten sind schon nicht schlecht, bei einer durchschnittlichen Malaria hat man 4-7 Ringe im Blut. Auch wenn ich nicht so ganz ueberzeugt von dieser Diagnose war, hoffe ich mal, dass er weiss was er tut und ich bekam 14 Stunden lang Malaria-Infusionen. Wenn ich ehrlich bin, ging es mir nach wenigen Stunden schon sehr viel besser, das Fieber ging super schnell runter und die Uebelkeit war weg, so dass ich mittags schon die ersten Besucher empfangen konnte. Es dauerte natuerlich nicht lange, da war der komplette Montessori-Center ueber meine Krankheit informiert und es kamen ewig Leute, um alle „Pole sana“ zu sagen und brachten leckeres Essen wie Fisch und Reis etc. mit – Mahlzeit! Ich zog am ersten Tag dann doch dem ganzen Bananen und Brot vor, waehrend sich meine Besucher am „Buffet“ verkoestigten, auch die Schwestern und der Arzt in der Nachtschicht hielt sich fuer Stunden in meinem Zimmer auf. Magdalena blieb natuerlich ueber Nacht und zum Glueck stand noch ein zweites Bett in meinem VIP-Room, auf dem sich saemtliche Gaeste froehlich ausbreiteten. Zwischenzeitlich wurde das Bett zu einem Saloon umfunktioniert und die Damen bearbeiteten ihre Haare und flochten sich neue Zoepfe. Erfreulicherweise stoerte sich niemand daran, dass ich zwischenzeitlich schlief, um meine angebliche Malaria auszukurieren! Am naechsten Tag ging es schon so viel besser, dass ich den Fisch vom Vorabend zum Fruehstueck ass und das Gefuehl hatte, dass die Malaria-Medikamente wirklich helfen. Gestern abend bekam ich dann die letzte Injection, das war um 19h, als es gerade dunkel wurde. Sr. Haika hatte Nachtdienst und musste meinen Cocktail zusammenmischen, als ploetzlich der Strom weg war. Nun stand sie da mit ihrem Tablett und zig kleinen Flaeschchen, aber sie machte ihren Job sehr souveraen und ich bekam meine Abschluss-Spritze und durfte dann nach Hause. Uebrigens wurde ich in keinem Krankenhaus bisher so herzig verabschiedet wie hier, es standen saemtliche Bedienstete draussen vor der Tuere, sogar Daniel, der Accountant, und ich wurde von allen umarmt und bekam links und recht ein Kuesschen! Mit Sr. Rose und Magdalena fuhr ich dann nach Hause, wo ich von allen Montessoris in Empfang genommen wurde.
Nun werde ich mich die naechsten Tage noch ein wenig ausruhen, denke aber dass ich bald wieder richtig fit bin. Mein Bedarf an Malaria ist dann zumindest von meiner Seite aus fuer das Jahr 2010 gedeckt- auch wenn ich es immer noch nicht glauben kann, ausgerechnet ich, die immer Prophylaxe nimmt, unter dem Netz schlaeft und sich ewig mit Mueckensprays bearbeitet… na ja gut!
Oh ja – ich wuensche natuerlich HAPPY VALENTINE!
Liebe Gruesse
Steffie