Mwanza, 25.02.2012 … Die Auswirkungen der Form IV – …
webmaster 26. Februar 2012
… – Ergebnisse sind drastischer als gedacht und ich stehe vor einigen Problemen. Leider haben viele unserer Kids nur mit einem 4er-Durchschnitt (ich erwähnte letzte Woche!) beendet und somit keine Chance vom Government für die Form V und Form VI ausgewählt zu werden. Nach mehreren Diskussionen mit einigen Lehrern (auf die ich die Hauptschuld schiebe!)wurde immer klarer, dass diese komplett demotiviert sind. Ausstehende Gehaltszahlungen der Regierung, überfüllte Klassenzimmer, Lehrer die einfach nicht zum Unterricht erscheinen, da sie ihre Gehälter auffrischen, indem sie mehrere Lehrerjobs annehmen und somit nur begrenzt anwesend sind… es ist schon echt ein Desaster!
Nun stehe ich da mit den Kids, die nun eine Ausbildung machen müssten, die aber wesentlich teurer sind als die Government-Schulen!
Gestern wieder ein Erlebnis: Onkel Sampiao kam mit Dennis, der auch einen 4er-Abschluss hatte und fragte, ob ich ihm ein College für Business & Administration zahlen könnte – Kostenpunkt: 350,-€ pro Jahr => indiskutabel! Dennoch sah ich mir die Unterlagen mal durch und der Witz an der Sache: Die Kids müssen sich hier bei jeder Einrichtung auf Aufnahme-Formular für ca. 10,-€ kaufen, dies ausgefüllt zurückgeben und dann wird entschieden, ob sie zu einem Interview eingeladen werden. Erst danach kommt ein Bescheid, ob sie genommen werden oder nicht. Nun stand in diesem Formular, dass Abgabeschluss der 13. Januar 2012 ist und abgesehen davon ist Dennis in Mathe durchgefallen – wie soll er da an einem College für Business aufgenommen werden und nochdazu, wenn die Deadline bereits vor 5 Wochen abgelaufen ist? – Nun frage ich mich ernsthaft, was für Leute ihm da überhaupt für 10,-€ den Antrag vertickert haben? Ist doch eine Lachnummer! Mal sehen, was wir mit ihm anstellen, der Onkel zeigte sich jedoch kooperativ und bot sogar an, eine seiner zwei Kühe zu verkaufen, um die Gebühren bezahlen zu können… wir werden sehen!
Ansonsten noch Good News: Homevisit bei Serapia war sehr herzig, dem Aids-Kranken Mädel geht es gut und auch der Mutter. Die Kleine geht nun in die 1.Klasse und ist total happy!
Des Weiteren hatte ich ein Meeting in der Jimbo (die Archdiocese) und traf auf eine Women´s Group für Widows – kurz vor der Meeting rannte ich im Treppenhaus noch dem Bischof Judas Thaddäus in die Arme, den ich nun auf diese Art und Weise auch kennen lernte. Prompt nahm er sich Zeit und wollte wissen, wer ich bin und was ich hier in der Stadt mache. Ein sehr symphatisches Gespräch und ich habe mich gefreut, dass ich durch diesen Zufall sofort eine Privat-Audienz erhielt – und: Er möchte mehr von unseren Projekten wissen und ich bin nächste Woche eingeladen, nachdem ich dann mit den ganzen Padres speisen durfte!
Zum Abschluss für heute noch eine nette Anekdote. Da wir ja im Sukuma-Land hier sind und die Sukumas kein „R“ haben und jedes „R“ ein „L“ ist, amüsierte ich mich wieder königlich, als mir ein gläubiger junger Mann diese Woche erzählte, wie religiös er sein und dies bestätigte, indem er sagte: I PLAY EVERY DAY WITH GOD! 🙂
Soviel dazu – ein schönes Wochenende und herzliche Grüße aus Mwanza!
Steffie
webmaster 26. Februar 2012
… – Ergebnisse sind drastischer als gedacht und ich stehe vor einigen Problemen. Leider haben viele unserer Kids nur mit einem 4er-Durchschnitt (ich erwähnte letzte Woche!) beendet und somit keine Chance vom Government für die Form V und Form VI ausgewählt zu werden. Nach mehreren Diskussionen mit einigen Lehrern (auf die ich die Hauptschuld schiebe!)wurde immer klarer, dass diese komplett demotiviert sind. Ausstehende Gehaltszahlungen der Regierung, überfüllte Klassenzimmer, Lehrer die einfach nicht zum Unterricht erscheinen, da sie ihre Gehälter auffrischen, indem sie mehrere Lehrerjobs annehmen und somit nur begrenzt anwesend sind… es ist schon echt ein Desaster!
Nun stehe ich da mit den Kids, die nun eine Ausbildung machen müssten, die aber wesentlich teurer sind als die Government-Schulen!
Gestern wieder ein Erlebnis: Onkel Sampiao kam mit Dennis, der auch einen 4er-Abschluss hatte und fragte, ob ich ihm ein College für Business & Administration zahlen könnte – Kostenpunkt: 350,-€ pro Jahr => indiskutabel! Dennoch sah ich mir die Unterlagen mal durch und der Witz an der Sache: Die Kids müssen sich hier bei jeder Einrichtung auf Aufnahme-Formular für ca. 10,-€ kaufen, dies ausgefüllt zurückgeben und dann wird entschieden, ob sie zu einem Interview eingeladen werden. Erst danach kommt ein Bescheid, ob sie genommen werden oder nicht. Nun stand in diesem Formular, dass Abgabeschluss der 13. Januar 2012 ist und abgesehen davon ist Dennis in Mathe durchgefallen – wie soll er da an einem College für Business aufgenommen werden und nochdazu, wenn die Deadline bereits vor 5 Wochen abgelaufen ist? – Nun frage ich mich ernsthaft, was für Leute ihm da überhaupt für 10,-€ den Antrag vertickert haben? Ist doch eine Lachnummer! Mal sehen, was wir mit ihm anstellen, der Onkel zeigte sich jedoch kooperativ und bot sogar an, eine seiner zwei Kühe zu verkaufen, um die Gebühren bezahlen zu können… wir werden sehen!
Ansonsten noch Good News: Homevisit bei Serapia war sehr herzig, dem Aids-Kranken Mädel geht es gut und auch der Mutter. Die Kleine geht nun in die 1.Klasse und ist total happy!
Des Weiteren hatte ich ein Meeting in der Jimbo (die Archdiocese) und traf auf eine Women´s Group für Widows – kurz vor der Meeting rannte ich im Treppenhaus noch dem Bischof Judas Thaddäus in die Arme, den ich nun auf diese Art und Weise auch kennen lernte. Prompt nahm er sich Zeit und wollte wissen, wer ich bin und was ich hier in der Stadt mache. Ein sehr symphatisches Gespräch und ich habe mich gefreut, dass ich durch diesen Zufall sofort eine Privat-Audienz erhielt – und: Er möchte mehr von unseren Projekten wissen und ich bin nächste Woche eingeladen, nachdem ich dann mit den ganzen Padres speisen durfte!
Zum Abschluss für heute noch eine nette Anekdote. Da wir ja im Sukuma-Land hier sind und die Sukumas kein „R“ haben und jedes „R“ ein „L“ ist, amüsierte ich mich wieder königlich, als mir ein gläubiger junger Mann diese Woche erzählte, wie religiös er sein und dies bestätigte, indem er sagte: I PLAY EVERY DAY WITH GOD! 🙂
Soviel dazu – ein schönes Wochenende und herzliche Grüße aus Mwanza!
Steffie